Jizchak Haber am 1. Mai zu Gast

Dramatischer Lebensbericht: Flucht vor dem Holocaust über 20.000 Kilometer

Wie jedes Jahr lädt »ZEDAKAH« am 1. Mai zum Israel-Freundestreffen ins große Zelt gegenüber des Werks in Bad Liebenzell-Maisenbach ein. Dieses Jahr wird Jizchak Haber zu Gast sein, um am Nachmittag von seinem Schicksal während des Zweiten Weltkriegs zu berichten.

Jizchak Haber

Besonders aufwühlend ist beim Freundestreffen immer wieder der Bericht eines Holocaust-Überlebenden – sofern es in den vergangenen Jahren möglich gewesen ist, einen Betroffenen zu Gast zu haben. 73 Jahre nach Kriegsende wird es schwieriger, Zeitzeugen einzuladen, die noch gesund genug sind, um anzureisen und von ihrem Schicksal zu erzählen. Wir freuen uns, Jizchak Haber erwarten zu dürfen, der aus Dynow in Polen stammt und im Jahr 1925 geboren wurde. In der Nacht vom 18. zum 19. September 1939 überfielen Nazis die Stadt, brannten die Synagoge nieder und ermordeten 300 bis 400 Juden durch Hinrichtungskommandos im Wald. Grauenvolle Szenen spielten sich ab, der junge Jizchak überlebte und wurde von den Russen ins fast 5000 Kilometer entfernte Novosibirsk deportiert. Später ergab sich die Möglichkeit, zusammen mit Armee-Einheiten nach Teheran zu gelangen, von dort ging es schließlich per Schiff über Umwege nach Israel. Nachdem er von seiner Heimat aus insgesamt 20.000 Kilometer zurückgelegt hatte, kam er nach über drei Jahren, am 18. Februar 1943 als eines der »Kinder von Teheran« in Israel an. Heute lebt er als Witwer in einem Vorort von Haifa.

Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr, parallel wird ein Kinderprogramm angeboten. Man kann jederzeit dazustoßen, auch zu einzelnen Vorträgen.