Der Israelsonntag – eine wichtige Chance!

Im evangelischen Kirchenkalender ist der 10. Sonntag nach Trinitatis traditionell der »Israelsonntag«. Dieses Jahr ist dies der 24. August, manche Kirchengemeinden weichen aber auch von diesem Datum ab. Der Israelsonntag ist angelehnt an den traditionellen Fasten- und Trauertag des Judentums »Tischa be Av«. Es gibt ihn schon seit dem 16. Jahrhundert und er wurde bis in die 1960er Jahre hinein auch »Judensonntag« genannt. Vom Ursprung her ist er ein »Gedenktag der Zerstörung Jerusalems«.

Durch das immer wieder problematische Verhältnis zwischen Christen und Juden hat der Israelsonntag eine wechselhafte Tradition. Überheblichkeit, Ersatztheologie, Antijudaismus, Pogrome und schließlich auch der Holocaust zeugen von einer langen Geschichte christlicher Judenfeindschaft.

Die Situation hat sich nach 1945 nur langsam geändert und die EKD schreibt auf ihrer Seite über den Israelsonntag: »Seit der Shoah hat die evangelische Kirche versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei ist von Antijudaismus und Antisemitismus. Sie hat sich mit ihrer eigenen Schuldgeschichte kritisch auseinandergesetzt.«

Als Anliegen des Israelsonntags heute betont die Evangelische Kirche: »Der Israelsonntag erinnert an das enge Verhältnis von Christen und Juden. Die Trauer über das Unrecht, das Juden im Laufe der Geschichte angetan wurde; die Schuld die Christen und die Kirche auf sich geladen haben und die Beziehungen zwischen Juden und Christen im Glauben an den selben Gott stehen aber auch das Bekenntnis zur bleibenden Erwählung Israels stehen an diesem Tag im Mittelpunkt der Gottesdienste.«

Hier ist der Link zur EKD-Seite: https://www.ekd.de/Israelsonntag-Basiswissen-Glauben-57928.htm

Israelfreunde sehen aber auch heute noch – und nach dem 7. Oktober 2023 verstärkt wieder! – viele Schattierungen eines vor allem israelbezogenen Antisemitismus bei Kirchenvertretern und unter vielen evangelischen Christen. Eine manchmal fast beschämende Gleichgültigkeit prägt viele christliche Gemeinden im Angesicht dessen, dass Juden in Deutschland heute in Angst um ihre Unversehrtheit leben müssen, Synagogen und jüdische Einrichtungen schwer bewacht werden und judenfeindliche Parolen auf deutschen Straßen und an Universitäten Alltag geworden sind. Kirchengemeinden, die sich wie in Langenau solidarisch mit Israel zeigen, werden angefeindet. Und auch klare Äußerungen des Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl gegen den Terror der Hamas oder gegen die Angriffe in Langenau ziehen innerkirchliche Kritik nach sich.

Umso erfreulicher ist es, dass die Evangelische Landeskirche in Württemberg seit vielen Jahren zum Israelsonntag auf Material von Israelwerken – unter anderem von Zedakah – hinweist und dies mit einem Schreiben des Oberkirchenrats auch den Pfarrämtern zur Verfügung stellt. Auf den Internetseiten stehen die Arbeitshilfen und Gestaltungsvorschläge zum Download bereit. Unsere Mitarbeiter bekommen häufig die Gelegenheit, in evangelischen Gemeinden den Gottesdienst zu gestalten, und Zedakah wird auch als eines der Empfänger-Werke für das Opfers empfohlen, das am Israelsonntag in den Kirchen eingesammelt wird.

Hier ist der Link zur Materialsammlung der württembergischen Landeskirche: https://www.service.elk-wue.de/recht/okr-rundschreiben

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich bei der Gestaltung der Gottesdienste an Ihren Orten einzubringen. Weisen Sie Pfarrer, Prädikanten und Prediger auf unser Material hin oder fordern Sie unsere Flyer an, um sie auszulegen. Gerade heute ist es wichtiger denn je, da durch die unkritische Weitergabe israelfeindlicher Propaganda das Verhältnis der Christen zum Volk Israel wieder merklich abgekühlt ist. Danke, wenn Sie unsere Arbeit auf diese Weise bekannt machen und vor allem helfen, unseren Auftrag »Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott« in die Kirchengemeinden hineinzutragen. Es ist ein entscheidender Auftrag, nicht nur für Zedakah, sondern für die Christenheit insgesamt!

Hier ist der Link zu unserer Israelsonntag-Seite: https://www.zedakah.de/israelsonntag/