Eine Konditorin in Israel

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Ellen Kämpf

Gästehaus Bethel in Maisenbach

Gästehaus Bethel, Maisenbach: Ellen und Judith kennen sich noch nicht, aber sie werden sich ab jetzt einen Monat lang ein Zimmer teilen. Oder noch länger? Das Mitarbeiterhaus ist während der Probezeit ihr Zuhause. Das Gästehaus direkt nebenan ist ihr neuer Arbeitsplatz. Bei Zedakah im Schwarzwald sind sie zur Probezeit und gleichzeitig zur Vorbereitung auf ihren Dienst in Israel. Probezeit heißt: sich einfinden in die Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft.

Zur Vorbereitung gehört auch ein Seminar, das einmal jährlich stattfindet. Auch Ellen und Judith sind dabei. Sie berichten:

„Jetzt heißt es: viel sitzen, Seminar eben. Die Themen sind interessant und vielfältig: Lebens-, Glaubens-, Dienstgemeinschaft und natürlich Israel. Die ganze Zeit über spüren wir die Anwesenheit Gottes. Wir sind sehr dankbar für die gute Zeit und hoffen, dass wir die empfangenen Informationen im kommenden Jahr gut einsetzen können.

Das Seminar gefällt uns. Es gibt noch eine Menge Dinge, die hier aufgelistet werden könnten, z. B. die guten Gebetsgemeinschaften, der Hebräisch-Crashkurs oder das Klettern im Monbachtal. Da entwickelt sich Vertrauen zueinander.“

Mit einigen Volontären vom Seminar wird Ellen in ihrem Jahr in Israel zusammenarbeiten

Ellen arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Konditorin vier Jahre in ihrem Beruf. Judith kommt frisch vom Abitur. Beide wollen ihre Zeit und ihr Leben für Gott einsetzen. Sie sind schon sehr gespannt, was auf sie zukommt.

Letzter Abend in Maisenbach: die Aufregung wächst

Ellen und Judith werden im Pflegeheim Beth Elieser in Maalot eingesetzt. Ellen berichtet: „Seit dem 21. Juli 2019 bin ich in Israel. Es war komplett anders, als wie ich mir das vorgestellt hatte. Mir fiel das Einleben leicht, weil ich mit Judith zusammen nach Israel gekommen bin und wir uns schon kannten und hier wieder auf einem Zimmer sind.

Ich bin in der Stationsküche. Es gefällt mir richtig gut, weil ich kreativ sein kann und viel Abwechslung habe. Ich kann z. B., was die Aufstriche angeht, sehr kreativ sein, auch beim Dekorieren. Und was ich richtig gut finde: dass ich Kontakt zu den Heimbewohnern habe.“

Zwischen Ellen und Frau R., einer Heimbewohnerin, entwickelt sich eine schöne Beziehung

„Mir ist wichtig geworden, dass ich ohne Gott nichts schaffen kann, egal, wie viel eigene Kraft ich investiere. Wenn da nicht die Kraft Gottes ist, kann ich nichts schaffen, ich brauche seine Liebe und seine Geduld. In Johannes 15,5 heißt es: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Dieser Vers begleitet mich im Dienst hier in Israel.“

Auch Judith hat sich gut eingearbeitet.
„Ich bin sehr dankbar dafür, dass Gott mich an den richtigen Platz gestellt hat: zum einen hier ins Werk, zum anderen aber auch in die Pflege. Ganz zu Anfang war es ziemlich ungewohnt, von der Schule direkt ins Arbeitsleben einzusteigen, aber ich freue mich, dass Gott mich gerade hier so gebrauchen kann. Die Heimbewohner sind mir sehr ans Herz gewachsen und es gibt immer wieder fröhliche Situationen, die den Alltag auflockern, wo Liebe und Freude aus den Herzen fließen.“

Judith zündet mit einer Heimbewohnerin die Schabbatkerzen an

Am 10. Dezember 2019 findet der alljährliche Basar im Pflegeheim Beth Elieser statt. Dazu werden israelische Freunde und Angehörige von aktuellen und ehemaligen Heimbewohnern eingeladen. Das Angebot wird gerne angenommen. Was alle verzaubert, ist das riesige Kuchen- und Tortenbuffet.

Zum Basar kommen immer viele alte und neue israelische Freunde und Angehörige der Heimbewohner

Als Konditorin wird Ellen natürlich vor dem Basar in der Großküche des Pflegeheims eingesetzt. „Zwei Wochen habe ich jetzt in der Küche gearbeitet. Es war eine schöne Zeit, etwas Abwechslung, aber mittlerweile vermisse ich schon die Bewohner.“

Ellen und Olga, eine Küchenmitarbeiterin, kümmern sich um das Kuchenbuffet beim Basar

Am Tag nach dem Basar macht Ellen mit einigen Volontären einen Ausflug in die judäische Wüste. Am Toten Meer durchwandern sie das Wadi En Boqeq. Oben auf dem Berg genießen sie den schönen Ausblick auf die gleichnamige Ortschaft und das Tote Meer. Trotz „nur“ 23 °C wollen sich die Volontäre ein Bad im Toten Meer nicht entgehen lassen.

Wanderung im Wadi En Boqeq

„Ich bin ja das erste Mal in Israel, aber Israel ist viel, viel schöner als ich es mir vorgestellt habe. Es ist eine schöne und herausfordernde Zeit hier mit extrem vielen Eindrücken. Ich komme gar nicht hinterher, alles zu verarbeiten.“

Wunderschöne Aussicht auf die Hotelanlagen von En Boqeq

Und jetzt in der Coronazeit ist sowieso alles anders …