Warten auf das Wunder

Tag 63 – Weihnachtsbäckerei und Chanukka-Kerzen

»Was wir jetzt brauchen ist ein Chanukka-Wunder.« – Diese Aussage einer über 90jährigen Holocaustüberlebenden ist auch unser Wunsch und Gebet, ist Wunsch und Gebet aller, mit denen wir zurzeit in Kontakt sind.

Chanukka – das Fest, das an Gottes wunderbares Eingreifen in einer herausfordernden Zeit in der jüdischen Geschichte vor über 2000 Jahren erinnert. Es ist das Fest der Lichter, das Fest, an dem die Finsternis dem Licht weichen muss.
Auch wir erinnern uns in diesen Tagen in besonderer Weise an DAS Licht, das auf wunderbare Weise in unsere Finsternis gekommen ist!

»Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der HERR auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.« – Diese bekannte Verheißung aus Jesaja 60 bekommt heute noch viel tiefere Bedeutung. Die letzten Monate haben uns direkt mit den grausamen Auswirkungen der Finsternis konfrontiert. Wie groß ist da die Sehnsucht nach Licht, nach Hoffnung und Zukunftsperspektive.

Weihnachtsbäckerei gemeinsam mit Mitarbeiterinnen aus Maalot.

Wir sind beauftragt, in Jesu Namen »Licht der Welt« zu sein. Daran erinnert uns das Licht der Chanukkakerzen, daran erinnert uns die Adventszeit. Mit diesem Wunsch besuchten wir Mitarbeiter aus Shavei Zion gestern Nachmittag ein Altenheim für Holocaustüberlebende in Haifa. Wir hatten geplant, mit diesen Bewohnern unseren Gästebetrieb wieder aufzunehmen. Dann kam der 7. Oktober und unsere Pläne wurden durchkreuzt. Trotzdem kamen uns diese Menschen immer wieder in den Sinn. Zum Zünden der ersten Chanukkakerze besuchten wir sie jetzt, um mit ihnen und für sie zu singen, Gemeinschaft zu haben und sie zu erfreuen – Licht zu sein. Unser Gebet ist, dass wir sie tatsächlich auch bald bei uns willkommen heißen dürfen.

Noch sieht es allerdings nicht so aus.
Noch sind grenznahe Straßen gesperrt.
Noch gibt es täglich Angriffe auch auf den Norden Israels.
Noch sind Soldaten in höchster Alarmbereitschaft.
Noch sind über 130 Entführte in den Händen der Hamas.
Noch wird Chanukka mit Tränen gefeiert.
ABER – das Licht ist in die Welt gekommen. Das ist unser Trost, unsere Hoffnung gerade auch für Israel.

Vielen Dank für euer anhaltendes Gebet. Möge unser Herr auch 2023 wunderbar eingreifen.
Wir bitten um SEIN Licht:

  • für die Entführten in den finsteren Tunneln der Hamas
  • für die Sicherheitskräfte, die in finsteren Nächten ihr Leben aufs Spiel setzen
  • für alle Traumatisierten und Trauernden, die momentan nur Finsternis sehen
  • für die Holocaustüberlebenden, die an die finsterste Zeit ihres Lebens erinnert werden
  • für uns, dass wir Licht sein können in der Finsternis

»Gepriesen sei der HERR, Gott, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein! Psalm 72,18

Judith Rentschler