Israel-Freundestreffen mit Ulrich Parzany und über 800 Gästen

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Im großen Zelt in Maisenbach berichteten Hans Bayer und sein Sohn Schmuel von der Arbeit in den israelischen Orten Shavei Zion und Maalot. Auch von der Heimatzentrale mit Gästehaus in Maisenbach gab es Neuigkeiten: Der neue Eingangsbereich wurde noch am Morgen des 1. Mai zugänglich gemacht, und so konnten die Besucher unseres Freundestreffens den neuen Glanz des Gebäudes mit eigenen Augen sehen.

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Ulrich Parzany predigte über den Leitspruch des Werkes: »Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott« (Jesaja 40,1). Der bekannte Prediger zeigte das Wirken Gottes an der Geschichte Israels auf und erklärte: »Es gibt keinen Weg zu Gott an Israel vorbei.« Ohne die Bundesgeschichte, von der im Alten Testament berichtet wird, könne man Jesus überhaupt nicht richtig kennen- und verstehenlernen. Der Messias sei zugleich Weltenrichter und leidender Gottesknecht, seine Erlösungstat gelte »zuerst den Juden und dann den Völkern«.

Parzany bezeichnete es als ein Wunder, dass heute in Deutschland messianische Juden leben. Diese glauben an Jesus Christus, wollen aber gleichzeitig nicht aus dem Judentum austreten.

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Der doppelte Trost in Jesaja 40 spiegelt Gottes Gnade in Treue und Gerechtigkeit wider, so Parzany. »Zedakah« ist das hebräische Wort für Gerechtigkeit. Mehr noch als unser Verständnis des Wortes, das von der »römischen Gerechtigkeit« geprägt sei, weise die Zedakah-Gerechtigkeit auf die Bundestreue Gottes hin. Parzany: »›Zedakah‹ ist das Programm Gottes für unsere Welt.«

Hans Bayer, der seit über 50 Jahren unser Werk maßgeblich geprägt hat, übergab den Stab des ersten Vorsitzenden an Martin Meyer. Als ehemaliger Missionar in Japan ist Meyer als freiberuflicher interkultureller Berater tätig und war während einer Übergangsphase vor einigen Jahren kurzzeitig Leiter des Zedakah-Gästehauses in Maisenbach und ist seither eng mit unserem Werk verbunden.

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Eindrücklich war das Interview mit Enat Amar aus Shavei Zion. Die Mitarbeiter von Zedakah hätten ihre Solidarität mit dem jüdischen Volk auch in schweren Zeiten bewiesen: Sie dankte Gott, dass bei einem Raketeneinschlag auf unserem Gelände im Sommer 2013 alle unversehrt geblieben und im ganzen Ort keine Menschen zu Schaden gekommen waren. Sie bezeugte: Am Israel chai – das Volk Israel lebt. Dina Lutati vom israelischen Sozialministerium betonte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem christlichen Werk.

Angefragt für einen Lebensbericht war ein Holocaust-Überlebender, der aber aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Stattdessen wurde ein neues Projekt mit dem Namen »Papierblatt« vorgestellt. In Zusammenarbeit mit der Medienorganisation »Morija« sollen viele Stunden Videomaterial von Interviews mit Überlebenden aus dem Umfeld Zedakahs über eine Internetplattform zugänglich gemacht werden. »Papierblatt« ist der Nachname eines Überlebenden, der nur durch diesen den Holocaust überdauert hat und so zum Denkmal geworden ist. Gleichzeitig soll das Projekt wie ein Blatt Papier die Erinnerung bewahren und eine Botschaft gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus sein. Weitere Infos dazu: www.papierblatt.de.

Auf die explosive Lage im Nahen Osten wies Journalist und Theologe Egmond Prill in seinem Vortrag hin und übermittelte sein fundiertes Hintergrundwissen. Er ist für den Dienst »Israelnetz« tätig. Mit Prills Wort auf den Weg aus Josua 1,9 endete der gewinnbringende Tag: »Sei getrost und unverzagt!«